Tag 41: Idomeni – Verzweiflung

Freitag, der 22.04.2016

In der Früh bin ich wieder mit anderen Helfern in das Camp in Idomeni gefahren. Dort trafen wir einen weiteren Helfer und Fotografen, der seit mehreren Wochen mit den Flüchtlingen zusammen lebt und zu vielen von ihnen ein starkes Verhältnis aufgebaut hat. Wir unterhalten uns eine Weile und er führt uns zu einigen Familien, die er betreut.

Der Streit

Auf dem Weg dorthin kommt es auf einmal zu Tumulten. Mehrere junge Männer rennen plötzlich in eine Richtung. Einige haben Stöcke bei sich. Es wird laut und man hört Streit. Junge Männer klettern auf einen Container, um sich eine bessere Übersicht zu verschaffen. Andere stehen um den Container herum und schauen neugierig. Mehrere Minuten lang geraten immer wieder junge Männer aneinander und bedrohen sich gegenseitig. Jedes Mal plustern sie sich wie Streithähne auf, ohne jedoch handgreiflich zu werden. Dann kommt die Polizei. Ungefähr acht gepanzerte Beamte rücken an. Ein aufgeregter, junger Sanitäter ruft ihnen zu, dass es einen Streit zwischen Kurden und Arabern gab. Der martialische Anblick der Beamten reicht jedoch aus, um die Ansammlung aufzulösen.

Später rede ich mit drei älteren Männern über den Vorfall; zwei Kurden und ein Araber. Ich frage, was da los war. Einer von ihnen sagt: „Es kommt immer wieder zu Streitereien. Meist wegen des Essens. Nicht, dass es nicht genug gibt. Meistens geht es eher darum, dass sich der eine in der Schlange vordrängelt oder schubst.“

„Geht es nicht um irgendwelche Probleme, die aus Syrien mitgeschleppt werden?“, frage ich.

„Nein, gar nicht. Es geht fast ausschließlich um solche banalen Sachen. Die Menschen sind angespannt. Sie wissen nicht, was aus ihnen wird. Sie sind so schnell reizbar, dass es immer wieder zu solchen Situationen kommt. Das ist ärgerlich, weil es unser Bild schädigt. Die Menschen denken dadurch, dass wir unzivilisiert sind. Aber wo auch immer du Menschen in eine solche Situation steckst, werden sie nach zwei Monaten unter solchen Umständen zu Tieren.

Der Künstler

41 KünstlerNachdem sich der Streit aufgelöst hat, gehen wir weiter und besuchen einen Syrer, der versteckt hinter einem abgestellten Waggon, sein kleines Heim aufgebaut hatte. Schon der Eingang war durch einen künstlerisch verzierten Zaun geschmückt. Der Zaun bestand hauptsächlich aus den Karbonstangen der alten kaputten Zelte. Ein junger Mann, relativ klein, begrüßt uns mit seiner Frau. Vor seinem Zelt liegt eine kleine Gitarre, die er aus Draht gebaut hat. Er sagt, dass nur noch die Saiten fehlen.

Dann holt er mehrere Helikopter und Autos, die er ebenfalls aus Draht geformt hat, hervor. Alles waren kleine Kunstwerke. Ich frage ihn, woher er die Grundmaterialien hat. Er erzählt, dass er sie sich zusammensucht. Er verwendete Draht, Cola Dosen, Babymilchdosen, Teile von kaputten Zeltstäben und Holz.

Bevor ich gehe, kaufe ich ihm die kleine Gitarre ab. Einen Preis will er nicht nennen. Ich soll ihm geben, was ich als angemessen empfinde.

Peschmerga

41 PeschmergaWir gehen weiter und der Fotograf stellt uns einen Iraker vor, der bei der Peschmerga war. Seine Familie war gerade dabei, einen Teig zu kneten, aus dem später an einer Feuerstelle Brot gebacken werden sollte. Ich unterhielt mich kurz mit dem Mann.

„Ich bin Kurde aus dem Irak und war bei den Peschmerga. Schau her…“, sagt er und zeigt mir Bilder von sich in einem Graben im Kampfanzug und mit Waffe. Dann zeigt er auf ein 100 Meter entferntes Zelt und sagt: „Siehst du das Zelt? In dieser Entfernung ungefähr war die Stellung der Kämpfer von Daesch (IS). Wir konnten unsere Stellungen immer halten.“ Dann fügt er noch hinzu: „Komm setz dich und esse Brot mit uns.“

Ich danke ihm, bleibe jedoch nicht. Ich verabschiede mich und gehe weiter.

Der Münchner

Zwei Helfer bringen mich zu einem Iraker. Sie bitten mich, seine Geschichte anzuhören. Er ist Kurde und spricht kein arabisch. Jedoch stellt das kein Problem dar, denn zu meiner Überraschung spricht er sehr gut deutsch. Ich erzähle ihm von meinem Blog und biete ihm an, seine Geschichte zu erzählen. Das Gespräch nehme ich mit meinem Handy auf.

„Wo kommst du her?“, frage ich.

„Ich komme aus dem Irak. Ich bin 2002 mit 16 Jahren als Minderjähriger nach Deutschland gekommen und bin dann elf Jahre dort geblieben. Ich habe dort in München beim Holiday Inn Hotel gearbeitet. 2013 wollte ich meine Familie im Irak besuchen.“

„Wo im Irak?“, frage ich.

„Im Norden des Iraks, in Dohuk. Dann ist der Krieg ausgebrochen und ich konnte deshalb nicht mehr zum Flughafen gehen. Dann ist auch noch meine Aufenthaltserlaubnis abgelaufen, weshalb ich nicht mehr zurück nach Deutschland konnte.“

„Gibt es im Irak keine deutsche Botschaft?“

„Es gab nur eine in Bagdad. Ich konnte aber nicht nach Bagdad, weil dort Krieg herrschte.“

„Wie bist du dann von dort hierhergekommen?“

„Über die Türkei und dann nach Griechenland.“

„In der Türkei gab es doch eine deutsche Botschaft.“

„Ich habe dort sechs Monate gewartet und dann bekam ich einen Ablehnungsbescheid per Post.“

„Als du deine Familie im Irak besucht hast, hattest du da noch eine Wohnung in Deutschland?“

„Ja, ich hatte eine. Ich weiß aber nicht, was mit der Wohnung und mit meinen Sachen passiert ist.“

„Hattest du Frau und Kinder in Deutschland?“

„Ich habe eine Tochter.“, sagt er sichtlich aufgeregt.

„Wo ist sie jetzt?“

„Sie ist im Oberallgäu.“

„Wie alt ist sie jetzt?“

„Sieben.“

„Wie lange hast du sie nicht mehr gesehen?“

„Seit über drei Jahren.“

„Hast du noch Kontakt zu ihr?“

„Ja, ich rede mit ihr.“

„Lebt sie bei ihrer Mama?“

„Ja.“

„Ist sie eine Deutsche?“

„Ja.“

„Redest du mit der Mama?“

„Ja, schon.“

„Hat sie versucht dir zu helfen?“

„Nein, das macht sie nicht. Sie ist mit einem anderen Mann verheiratet.“

„Wer hat das Sorgerecht?“

„Es ist geteilt. Fünfzig, fünfzig.“

Die Situation kommt mir irreal vor. Ich weiß nicht, was ich weiter dazu sagen soll und wechsle das Thema:

„Als du damals hier warst, was hattest du da für einen Aufenthaltstitel?“

„Ich war erst Asylsuchender und später habe ich einen Aufenthaltstitel bekommen.“

„Und du durftest auch ohne weiteres in den Irak reisen?“

„Ja.“

„Warum willst du jetzt wieder nach Deutschland?“

„Weil meine Tochter da ist, und ich würde gerne wieder meine Arbeit aufnehmen.“

„Erzähl mir vom Irak. Was war das für ein Krieg? Wer hat da gegen wen gekämpft?“

„Das war zwischen den Peschmerga und Daesch (IS)“

„Waren sie bei euch in der Stadt oder nur an der Stadtgrenze?“

„Sie haben es mehrere Male bis in die Stadt geschafft, wurden aber wieder vertrieben.“

„Wie denkst du, wird es hier weitergehen?“, frage ich weiter.

„Ich denke nicht, dass die Grenze geöffnet wird. Wir sind schon seit über einem Monat hier.“

„Wie lange denkst du, wirst du hier durchhalten?“

„Was soll ich machen, außer hier durchzuhalten? Es bleibt uns nichts anderes übrig.“

„Denkst du manchmal daran aufzugeben oder zurück nach Athen zu fahren?“

„Nein. Ich hoffe, dass mich jemand nach Deutschland einlädt, dann könnte ich dort meine Papiere in Ordnung bringen.“

„Denkst du, dass du in Deutschland deine Papiere ohne Probleme geregelt bekommst?“

„Ja, ich habe mehrere Male mit dem Amt in Deutschland telefoniert. Sie haben mir gesagt, dass sie meinen Aufenthalt verlängern, wenn ich dort bin. Aber ich muss dort persönlich erscheinen.“

„Warum bist du damals 2002 überhaupt nach Deutschland gekommen?“

„Da war auch Krieg. Damals mit Saddam Hussein, er hatte damals angefangen.“

Wir tauschen unsere Kontaktdaten aus und verabschieden uns. Als ich mich vom Zelt entferne, denke ich an seine Tochter. Als er sie das letzte Mal gesehen hat, war sie im Alter meiner Tochter. Das war vor drei Jahren. Vor drei Jahren hat er sie das letzte Mal gesehen.

Die Konferenz

41 Konferenz 2Ich mache mich auf den Weg zu einer alten Frau, der wir noch einen Gehstock bringen wollten. Unterwegs treffen wir auf eine Gruppe junger Männer und Kinder, die eine Art Theaterstück inszenieren. Sie spielen eine internationale Konferenz nach, in der die EU Staaten mit der Türkei einen Flüchtlingsdeal aushandeln. Auch ein Fernsehteam von Refugee TV war dabei. Sie waren mit einem Mikrofon ausgestattet, das aus einem Joghurtbecher und einem Strumpf bestand und mit einer Kamera, die nichts anderes, als eine auf einen Holzklotz montierte leere Plastikflasche war. Gefilmt und fotografiert wurde das ganze Treiben von den richtigen Medien. Auch wenn es eine lustige Inszenierung war, ein Theaterstück unter freiem Himmel und prinzipiell eine positive Stimmung herrschte, so stimmt mich die Vorstellung nachdenklich. Mit dem reinen Elend ist keine Aufmerksamkeit mehr zu bekommen. Denn wir gewöhnen uns an das Elend. Also werden wir jetzt entertaint.

Verzweiflung

Nachdem wir den Gehstock übergeben haben, ruft mich eine Frau zu sich. Ich habe sie bereits am ersten Tag in Idomeni getroffen und ihr versprochen, sie erneut zu besuchen, um ihre Geschichte aufzuschreiben.

Wir setzen uns neben ihrem Zelt auf den Boden, ich halte ihr mein Handy mit der Diktiergeräteapp hin und sie beginnt zu erzählen:

„Ich bin aus Damaskus. Ich bin seit zwei Monaten hier in Idomeni. Vorher bin ich mit einem Schlepperboot über das Meer gekommen. Unser Boot ist zweimal gesunken. Das erste Mal hat uns die türkische Küstenwache gerettet und zurück in die Türkei gebracht. Das zweite Mal haben wir es bis in die Hoheitsgewässer Griechenlands geschafft, als unser Boot zu sinken begann. Wir wurden dann von der griechischen Küstenwache gerettet und an Land gebracht. Zwischen den beiden Versuchen mussten wir zwei Wochen lang warten, weil das Meer zu unruhig war.“

„Mit wieviel Kindern bist du unterwegs?“

„Ich habe vier Kinder. Zwei Mädchen und zwei Jungs.“

„Wie alt sind deine Kinder?“

„Die Älteste ist 22, die Zweite ist 17, wird aber bald 18, und dann habe ich einen Sohn, der ist 13 und der andere ist 10 Jahre alt.“

„Warum hast du Syrien verlassen?“

„Natürlich wegen der Umstände.“, sagt sie.

„Der Krieg dauert ja nun schon fünf Jahre. Warum habt ihr euch ausgerechnet jetzt entschlossen, zu fliehen?“, hake ich nach.

„In unserer Gegend ist es letzter Zeit immer schlimmer geworden. Wir wohnen in der Nähe des Weges nach Zabadani. Als Al-Hama belagert wurde – das ist nicht weit von uns – kam es auch bei uns zu vielen Problemen. Die Belagerung hat auch uns betroffen und es erreichten uns keine Nahrungsmittel mehr. Zudem fielen bei uns auch immer wieder Geschosse. Einmal wurde die Schule meines Sohnes getroffen.“

„Während deine Kinder in der Schule waren?“, frage ich.

„Ja, bei Gott. Dann kommt dazu, dass nicht weit von uns das Gebiet der Freien Syrischen Armee (FSA) beginnt. Wir liegen also in einem umkämpften Gebiet. Es ist eine sehr unsichere Gegend. Wir sind weder mit, noch gegen jemanden. Wir sind friedliche Menschen. Ich will nur meine Kinder erziehen und mein Leben leben. Dann hat uns vor einiger Zeit auch noch Israel bombardiert. Das war der reinste Horror. Wir kamen nicht mehr zur Ruhe. Strom fiel ständig aus. Selbst wenn man in ein Taxi gestiegen ist, musste man Angst haben, entführt zu werden, wie meine Tochter zum Beispiel. Sie hat in Damaskus studiert und hatte einen langen Weg. Uns blieb keine Wahl mehr. Wir waren gezwungen, zu gehen. Und wenn dieser Krieg, so Gott es will, irgendwann ein Ende finden wird, können wir vielleicht in unsere Heimat zurückkehren.“

„Ist dein Mann vor euch aus dem Land geflohen?“

„Wir sind zusammen in die Türkei gegangen. Dann sind wir zurückgegangen, weil wir dachten, dass sich die Lage wieder beruhigt hat. Doch dann war es nicht besser und wir haben das Land erneut über Aleppo verlassen.“

„Wo ist dein Mann jetzt?“

„In Deutschland, in Sachsen auf dem Land.“

„Hat er euch das Geld für die Schlepper geschickt?“

„Nein, bei Gott, ich habe mich bei meiner Familie verschuldet. Ich habe Verwandte in Saudi-Arabien. Es war sehr teuer und selbst den Schlepper konnten wir nicht ganz bezahlen. Ich habe ihm versprochen, ihm den Rest zu zahlen, sobald ich ankomme.“

„Und der Schlepper ist darauf eingegangen? Der hat euch vertraut?“, frage ich ungläubig.

„Manchmal sind die Schlepper verständnisvoll oder machen für ärmere Leute günstigere Preise. Gerade, wenn jemand mit vielen Kindern unterwegs ist. Wir haben dann Griechenland am 18.02. erreicht.“

Sie räuspert sich und sagt: „Entschuldige mich, meine Stimme ist dahin. Seit es hier so viel geregnet hat, bin ich wegen der Feuchtigkeit erkältet.“

„Wo seid ihr in Griechenland angekommen?“

„Wir sind in Methelini angekommen und wurden dann mit einem Schiff an Land gebracht. Von dort aus sind wir mit einem Bus nach Kavala gefahren. Jedoch hat uns der Bus nicht bis ans Ziel gebracht, sondern irgendwo mitten auf dem Weg rausgeschmissen. Wir sind dann über sieben Stunden gelaufen. Meine Füße waren voller Blasen. Und jetzt sind wir hier gefangen.“ Sie erzählt ohne Unterbrechung. Ich weiß, dass ich ihr nicht helfen kann und dennoch habe ich das Gefühl, dass es ihr gut tut, darüber zu reden.

„Ich habe zuerst einen Anwalt eingeschaltet, um eine Familienzusammenführung mit meinem Mann, der in Deutschland ist, zu erwirken. Leider hat das zu nichts geführt, da mein Mann immer noch nicht offiziell als Flüchtling anerkannt wurde. Daher kann er keinen Antrag auf Familiennachzug stellen. Außerdem ist meine Tochter 22 Jahre alt und die zweite wird in einem Monat 18. Somit sind beide dann volljährig und werden höchstwahrscheinlich nicht von einem Familiennachzug profitieren können. Was soll ich denn machen? Soll ich meine beiden Töchter hier alleine lassen und mit meinen Söhnen zu meinem Mann gehen? Ich habe gefragt, was ich für Optionen habe. Man sagte mir, ich soll mich für das Neuansiedlungsprogramm registrieren. Doch das würde auch bedeuten, dass ich mit meinen Kindern irgendwo leben werde und mein Mann woanders. In beiden Fällen sind wir zerrissen. Als ich mich für das Neuansiedlungsprogramm entschieden habe, hieß es, ich muss mich per Skype anmelden. Aber bei Skype geht nie jemand ran. Manchmal habe ich den Eindruck, sie wollen uns in die Verzweiflung treiben, als würden sie mit uns spielen.“, sie klingt immer verzweifelter.

„Findet eine Lösung für uns! Warum werden wir dieser Folter ausgesetzt, nachdem wir bereits in Syrien leiden mussten und dann den Gefahren im Meer ausgesetzt waren. Bei Gott, findet eine Lösung für uns! Wir haben kein Geld mehr, um zurückzukehren. Ich habe mich für meine Kinder verschuldet. Gibt es etwas schöneres, als die eigenen Kinder?“.

Sie gerät ins stocken und fängt zu weinen an. Ihre 22-jährige Tochter, die die ganze Zeit bei uns saß, sieht ihrer Mutter mit verzerrter Miene zu. Wie schmerzhaft muss es sein, seine eigene Mutter so zu sehen. Mit gebrochener Stimme sagt sie weiter: „Es ist genug… Ich weine nur, weil ich erschöpft bin, weil ich keine Kraft mehr habe. Heute habe ich wieder fünf oder sechs Stunden damit verbracht, eine Lösung zu suchen. Doch sie geben uns keine Lösung. Wie lange soll ich noch so weiter machen? Sie werden Grenzen nicht öffnen, die Familienzusammenführung ist nicht möglich und die Neuansiedlung ist wegen Skype unerreichbar. In die Türkei kann ich auch nicht zurück, denn dort habe ich niemanden und das Leben ist zu teuer. Ich habe auch keinen Sohn, der mir helfen könnte. Bitte findet eine Lösung für uns! Egal was für eine Lösung. Ich schütte dir mein Herz aus, weil uns niemand hört. Wir gehen zur UN, die sagen uns, dass sie damit nichts zu tun haben. Sie verteilen uns nur auf Camps und wir müssen uns dann selbst registrieren. Doch da ist dann wieder das Problem mit Skype. Ich bin eine Frau, und ich habe 2 Töchter. Du weißt, wie unsere Gesellschaft ist: Niemand tut dir einen Gefallen ohne Gegenwert. Das stimmt doch, nicht wahr?“, sagt sie und sieht mich fragend an, als wolle sie wissen, ob ich den eigentlichen Sinn ihrer Frage verstehe.

„Ja du hast recht.“, sage ich. Dann frage ich: „Du hast junge Töchter, wurdet ihr hier von Männern bedrängt?“

„Nein, ich habe diesen Platz ausgewählt, da hier nur Familien sind. Die Polizei ist nicht weit von uns platziert.“, antwortet sie und fängt an stark zu husten. Dann sagt sie: „Außerdem geht das hier auf unsere Gesundheit. Gestern war starker Wind. Wir hatten starken Regen, Feuchtigkeit, Sonne und Staub.“

Ihre Tochter sagt: „Es gab Nächte, da schliefen wir im Wasser, weil es so stark geregnet hat. So sehr, dass die Zelte voll waren.“

„Manchmal müssen wir drei Stunden lang anstehen, um etwas zu essen zu bekommen.“, sagt die Mutter. „Selbst für den Tee stehen wir manchmal ein bis zwei Stunden an.“

„Steht ihr jeden Tag an, um zu essen?“, frage ich.

„Wovon sollen wir uns denn sonst ernähren? Ich habe kein Geld mehr und wir sind zu fünft hier.“

Ihre Tochter sagt: „Dann kommt es immer wieder zu Streitereien in den Schlangen. Selbst vor den Toiletten gibt es Ärger“.

Die Mutter sagt: „Bitte findet eine Lösung für uns. Wie lange soll das so noch weitergehen? Hier sind viele Frauen in meiner Situation. Ihre Männer sind in Deutschland und sie mit den Kindern hier in einem Camp. Kann man für uns nicht eine Ausnahme machen? Heißt es nicht, dass man hier humanitäre Notsituationen berücksichtigt? Doch was sagt uns die UN hier? Sie sagen, dass wir mit den Zug Richtung Edirne zurück in die Türkei gehen könnten. Wir müssten vor der Grenze aussteigen und dann mehrere Stunden durch Wälder gehen. Was denkst du, passiert mir da mit meinen Töchtern? Und was passiert dann in der Türkei mit uns?“

„Aber wenn dieser Landweg offen ist, warum steigen die Leute dann in Schlauchboote, um herzukommen?“, frage ich verwundert.

„Der Weg ist nur in die eine Richtung durchlässig. Wenn du aus der Türkei kommst, wirst du dort nicht durchgelassen.“, sagt sie und fügt dann hinzu: „Lasst uns zu unseren Männern. Wie sollen wir ohne unsere Männer leben? Es sind die Väter unserer Kinder. Sollen die Kinder ohne ihre Väter leben, als wären sie Waisen?“. Wieder fängt sie an zu weinen. Wieder sieht ihre Tochter dabei zu. Wieder weiß ich nicht, wie ich sie trösten könnte.

„Wie ergeht es deinem Mann bei der ganzen Situation?“, frage ich sie, als sie sich beruhigt hat.

„Mein Mann ist 52 Jahre alt. Seine Haare sind in den letzten neun Monaten grau geworden. Wenn du so lange Zeit weit von deiner Frau und deinen Kindern leben musst, dann ist das nicht leicht. Wenn ich mit ihm rede, habe ich das Gefühl, dass er in letzter Zeit sehr gealtert ist. Egal ob wir nun eine Familienzusammenführung oder eine Neuansiedlung machen werden, so wird es mehrere Jahre dauern, bis wir wieder vereint sind. Wir leben nur eine kurze Zeit auf dieser Welt. Sollen wir das, was uns davon bleibt, mit Papieren, Anträgen und Warten verbringen? Sind das die europäischen Entscheidungen? Jeder bei euch lebt mit seiner Familie und wir sollen zerrissen und ohne eine Zukunft für unsere Kinder, ohne Schule, ohne Wissen, einfach garnichts, leben? Wo bleibt die Menschlichkeit? In unserem Land wurden wir nicht verschont. Die Kriegsparteien kommen und sperren den einen ein, den anderen lassen sie verhungern und weitere wiederum bringen sie einfach um. Warum ist die Welt so kaputt? Wenn selbst die europäischen Länder, die sich der Menschlichkeit verschrieben haben, sich nicht unserer erbarmt, wer soll es dann tun? Es gibt niemanden, der nicht in unserem Land sein Unwesen treibt. Und sterben tun hauptsächlich die Unschuldigen. Meinem Cousin, er war ein junger Mann in der Blüte des Lebens, haben sie die Kehle durchgeschnitten. Er war auf dem Weg, Pilot zu werden. Jeder beschuldigt eine andere Gruppe, ihn getötet zu haben. Mal heißt es, es war die Nusra Front, mal sagen sie, es waren die von irgendeiner Cham-Gruppe, dann heißt es, es waren die Alewiten. Wir blicken da nicht mehr durch. Das Leben eines gebildeten jungen Mannes ist einfach so beendet. Die Neffen meines Mannes wurden auch getötet. Den einen haben sie in Hama getötet, als er für seine Tochter Medikamente besorgen wollte. Er hatte blaue Augen. Schön wie eine Rose war er. Weder dort erbarmt man sich unser, noch hier. Wir können dort bleiben bis einer von uns getötet wird oder wir kommen her, damit man uns auseinander reißt. Es muss doch eine Lösung geben.“

Sie schweigt einen kurzen Moment, dann fängt sie an von der Revolution zu reden: „Die Menschen wollten doch nur Reformen. Anfangs wollte niemand Bashar Al-Assad loswerden. Doch dann ist Blut geflossen. Ab diesem Zeitpunkt ging es nur noch um Rache und es wurde immer weiter getötet. Doch das war nie das Ziel der Revolte. Niemand dachte, dass es so weit kommen würde. Wir haben nur gehofft, dass es bessere Gehälter geben würde, dass unser Leben besser wird und dass die Kluft zwischen arm und reich verringert wird. Es ging doch nur darum! Doch dann ging es los mit Verhaftungen, mit Gefängnis, einige verschwanden einfach. Viele wissen bis heute nicht, wo ihre Kinder sind. Menschen wurden massakriert und verunstaltet. Da ist keine Menschlichkeit mehr. Das ist Kriminalität. Syrien ist wie ein Wald geworden, in dem die Wölfe über ein Opfer herfallen und jeder einen Teil davon frisst. Das ist dort kein Leben mehr. Ich liebe mein Land, doch ich kann dorthin nicht mehr zurück. Ich habe Angst um die Sicherheit meiner Kinder.“

„Wenn morgen der Krieg in Syrien auf einmal vorbei wäre, würdest du zurückgehen?“

„Was soll ich dann hier noch? Natürlich würde ich zurückkehren. Aber es wird noch lange dauern. Die Russen wüten dort noch immer. Als würden sie alle nicht genug von uns bekommen.“

Über eine Stunde sitze ich bei ihr und höre ihr zu. Ihre Verzweiflung ist so greifbar und ihr Leid ist kaum zu ertragen. Sie sprach für die vielen Frauen, die weit weg von ihren Männern in Griechenland und anderswo ausharren und die die ganze Last der Verantwortung für die Kinder tragen. Als ich gehe, verspreche ich ihr, ihre Worte zu veröffentlichen, gleichzeitig mache ich ihr jedoch keine Hoffnungen, dass es viel bringen wird.

Verzweiflung II

Ich mache mich auf den Weg zum Auto. Unterwegs treffe ich den alten Mann, der mir am Tag zuvor erzählt hatte, wie er von einem Scharfschützen angeschossen wurde. Er begleitet mich hinkend auf meinem Weg zum Auto und fängt an zu reden:

„Ein paar Freunde und ich haben uns vor einiger Zeit bei einer Organisation eingetragen, die uns bei der Registrierung helfen wollte. Danach ist mein Handy nass geworden und kaputt gegangen. Von meinem Freund wurde die türkische Nummer deaktiviert und den anderen ist es ähnlich ergangen. Wie soll sich diese Organisation nun mit uns in Verbindung setzen? In das Camp kommen sie seit einiger Zeit nicht mehr. Wir haben auch die Vertretung der Vereinigten Nationen gefragt, wie lange sie hier in Idomeni bleiben werden, denn wir befürchten, dass sie auch bald gehen werden. Sie sagten uns, dass wir in Camps gehen und uns von dort aus registrieren lassen sollen. Aber wie soll das gehen? Über Skype geht nie jemand ran. Das ist alles eine große Lüge. Und was wird am Ende mit uns passieren? Wir werden irgendwann die Neuansiedlung beantragen. Dann werden sie uns ein Land wie Bulgarien, Rumänien oder Polen vorschlagen. Wenn du das ablehnst, wirst du hier in Griechenland bleiben müssen. All unsere Hoffnungen und Träume sind dann gestorben. Und manchmal wünschte ich, wir wären in Syrien gestorben und uns wäre das alles erspart geblieben. Hätte ich gewusst, was uns hier erwartet, bei Gott, ich wäre nie hergekommen. Vielleicht hätte ich eher zu den Waffen greifen sollen. Auch wenn ich gefallen wäre, so hätte ich wenigstens als Mensch gelebt und nicht als Hund. Selbst Hunde würden es hier nicht aushalten. Wir haben hier Schnee, Kälte, Regen, Erniedrigung, Hunger und Durst erlebt. Stell dir vor, ich habe mich hier nur zweimal richtig waschen können. Ich kann mit meinem Bein nicht lange stehen. Soll ich jedes Mal zur Essensausgabe gehen und mich ausziehen, um meine Verletzung zu beweisen, damit sie mir ein Sandwich geben? Geld bleibt uns auch keins mehr. Das haben wir alles den Schleppern gegeben. Was sollen wir nun machen? Wir sind verzweifelt. Wären wir nur in Syrien gestorben und hätten es nie bis hierher geschafft.“

Er atmet kurz durch und redet dann weiter: „Wir haben den Krieg überlebt, ich habe die Operation überlebt, wir haben das Meer überquert und jetzt sind wir hier. Wär ich doch nur alleine hier. Aber ich bin mit meinen Kindern hier. Wär ich alleine hier, würde mir das alles leichter fallen.“

„Wieviel Kinder hast du?“

„Ich habe zwei Jungen und ein Mädchen. Vor dem Krieg konnten sie sogar einen Teil des Korans auswendig, doch dann kam auf einmal dieser Krieg. Und was ist unser Vergehen? Unser Vergehen ist, das der Aufstand in unserer Gegend begonnen hat. Und auch wenn wir daran teilgenommen haben, so haben wir keine Waffen getragen, sondern ausschließlich unsere Stimmen erhoben. Sie kamen, schossen scharf auf uns und griffen uns mit Messern an.“

Er schaut mich fragend an, dann sieht er wieder in die Ferne und spricht weiter: „Es gab keinen anderen Weg mehr als die Flucht. Irgendwann kam dann der IS und die Nusra Front. Die Nusra Front ist dem IS sehr ähnlich. Manchmal sind die sogar strenger. Wo hätten wir denn hingehen sollen? Hätten wir Selbstmord begehen sollen?“

„Darf ich fragen, wie alt du bist?“

„Ich bin 51 Jahre alt.“, antwortet er. Seine Antwort überrascht mich, denn ich hätte ihn mindestens zehn Jahre älter eingeschätzt.

Er sagt weiter: „Es heißt, hier herrschen Demokratie und Menschenrechte. Welche Demokratie ist das hier? Das ist hier wie Afrika. Sie reden und heulen wegen Aylan, der im Meer ertrunken ist und über die Syrer in Syrien. Sie reden von Strafmaßnamen gegen Bashar und so weiter. Schaut doch auch mal auf uns! Wir, die hier auf europäischem Boden sind. Von welcher Demokratie redet ihr? Wir leben hier wie in der Steinzeit. Bei Gott, ich bin seit zwei Monaten hier und habe mich höchstens zwei- oder dreimal gewaschen und jedes Mal mit kaltem Wasser. Den Kindern geht es hier auch schlecht. Meine Tochter war einmal für 10 Tage wegen einer Rauchvergiftung im Krankenhaus, weil hier überall Plastik verbrannt wird. Wo sind wir hier gelandet?

Dabei bin gekommen, um meinen Kindern ein Leben zu ermöglichen. Meine Kinder haben niemanden außer Allah. Sie haben weder Onkel noch Tanten. Wer sollte sich um sie kümmern, wenn mir etwas passiert? Ich wollte, dass sie lernen, studieren, vielleicht hätte ja was Gutes aus ihnen werden können.“

„Was hast du dort eigentlich gearbeitet?“

„Ich habe alles gemacht, was sich anbot, hauptsächlich als Tagelöhner. Ich hatte genug, um zu leben.“

Mittlerweile sind wir am Rande des Camps angekommen und standen mitten in einem Feld. Wir blieben stehen und er fing wieder an von Syrien zu reden: „Einmal hatte ich alles satt. Ich stand auf meinem Balkon und habe alles verflucht: Den IS, die Revolution, einfach alles. Sie kamen und holten mich ab. Ich denke, sie waren von der Nusra Front. Sie schlugen mich zusammen. Ich wäre fast gestorben.

Ein zweites Mal haben sie mich über eine Stunde lang geschlagen. Jedes Mal, wenn ich mich nicht mehr bewegte, hoben sie mich hoch und drohten, mich zu begraben, um mich dann wieder aus der Höhe auf den Boden fallen zu lassen und weiter zu verprügeln.

Ein anderes Mal wurde ich an einer Straßensperre des Regimes angehalten. Als sie meine Adresse sahen, die in einem von Rebellen beherrschten Gebiet lag, nahmen sie mich fest und brachten mich ins Gefängnis des Geheimdienstes (Faraa Mukhabarat). Dort haben sie mein Leben zur Hölle gemacht. 20 Tage lang wurde ich eingesperrt, davon 5 Tage ohne Essen und ohne Trinken. Ich hatte Glück, dass ich das überlebt habe, denn normalerweise kommt man da nicht mehr lebendig raus. Als sie mich entließen, hatte ich Krätze und war voller Läuse.

Darauf dachte ich mir: Bei mir zu Hause werde ich von der Nusra verprügelt. Hier beim Regime reicht die falsche Adresse und mein Leben ist in Gefahr. Bei Allah, wo soll ich nur hingehen? Ich bin mit einem meiner Söhne in die Türkei gegangen, obwohl ich dort niemanden kannte. Wie schliefen auf der Straße. Wir haben in Restaurants gearbeitet, bis ich meiner Frau genug Geld schicken konnte, damit sie zu uns kommen konnte. Von dort aus sind wir dann hierhergekommen. Wir haben gehofft, dass hier ein Leben auf uns wartet. Eine Zukunft. Doch hier ist alles in sich zusammengebrochen. Für mich gibt es kein Zurück nach Syrien mehr. Selbst wenn sie Syrien aus Silber und Gold neu aufbauen würden, so würde ich nie wieder dorthin zurückkehren wollen.“

„Warum nicht?“, frage ich.

„Nach alldem was ich ertragen musste, kann ich dieses Land nicht mehr ertragen. Selbst meine Kinder habe ich davor gewarnt, je wieder nach Syrien zu gehen.“

„Würdest du sagen, du hasst Syrien?“

„Ich hasse Syrien nicht. Ich hasse das, was ich dort erleben musste. Seit ich vor 50 Jahren das Licht der Welt erblickt habe, leben wir unter einem sozialistischen, ungerechten, hasserfüllten, persischen Regime. Ich möchte nicht, dass meine Kinder dieses Leben auch leben müssen. Der ganze Staat funktioniert nur durch Unrecht, Bestechung, Korruption, Unterdrückung und in der letzten Zeit haben wir auch noch religiösen Extremismus. Wie soll man in so ein Land zurückkehren wollen? Ich kann das weder für mich, noch für meine Kinder akzeptieren. Nicht mal Tieren wünsche ich das.

Das Leben dort ist unerträglich, du schläfst mit Bomben ein und wachst mit Bomben auf. Du hörst Flugzeuge und dass der eine gestorben ist und der andere verunstaltet wurde. Dort heißt es nur noch: Wenn du nicht mit uns bist, dann bist du gegen uns. Alle wollen sie, dass du Waffen trägst. Ich will aber keine Waffen tragen. Ich bin ein friedlicher Mensch. Ich will nicht, dass ich die Zeit, die mir vom Leben noch bleibt, mit Waffen verbringe. Sonst wird mein Sohn nach mir auch zur Waffe greifen. So ist das bei uns in Syrien. Der Sohn des Präsidenten wird Präsident. Der Sohn des Anwalts wird Anwalt. Der Sohn eines Arztes wird auch Arzt.  Und wenn dein Sohn sieht, wie du zur Waffe greifst, wird er es dir gleich tun.“

Das Ungewisse

Ich verabschiede mich von dem Mann und gehe zum Auto. Am Straßenrand sitzt eine Familie. Eine Frau und zwei junge Männer. Sie tragen mehrere Taschen und scheinen auf ein Taxi oder einen Bus zu warten. Ihre Miene ist versteinert. Ich gehe auf sie zu, grüßte sie und frage: „Habt ihr hier im Camp gewohnt?“.

„Ja“, antwortet die Frau knapp.

„Und jetzt verlasst ihr es? Wo geht es hin?“

„Ins Ungewisse“, sagt der junge Mann, der neben ihr steht.

„Habt ihr einen Plan?“

„Nein, einen Plan gibt es nicht. Hier wird sich nichts mehr tun. Wir gehen zurück nach Athen und werden dort sehen, was passiert.“, sagt die Frau trocken. In ihrer Stimme ist keine Verzweiflung und auch keine Hoffnung mehr. Einzig in ihren Augen glaube ich, Wut zu erkennen.

Im Auto

Mit anderen Helfern fahre ich Richtung Parkhotel. Unterwegs kommen wir an einer Gruppe Männer vorbei, die in einem Müllcontainer Brennholz sammeln. Lustlos steige ich aus und mache ein Bild von ihnen. Sie freuen sich über die Aufmerksamkeit oder nehmen diese vielleicht nur hin. Ich bin mir nicht sicher.

Ich habe Kopfschmerzen.

41 Brennholz

4 Gedanken zu „Tag 41: Idomeni – Verzweiflung“

    • Er wurde ja auch nicht abgeschoben. Seine Aufenthaltserlaubnis ist abgelaufen, während er in einem Kriegsgebiet gefangen war. Die deutschen Behörden, sagen ihm am Telefon, dass seine Aufenthaltserlaubnis verlängert wird, wenn er zur Ausländerbehörde kommt. Ohne diese Verlängerung ist es ihm jedoch nicht möglich in ein Flugzeug zu steigen und nach Deutschland zu kommen. Er muss also erstmal auf einen anderen Weg nach Deutschland kommen.

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  1. Irgendwie eine absurde Situation. Er dürfte herkommen wenn er schon da wäre…
    Hat etwas vom Hauptmann von Köpenick, nur weniger lustig. 🙁

    Danke für Dein Berichte, es ist wichtig, das alles aus mehr als einer Perspektive zu sehen.

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